ALOIZIJA PÖCK

geboren am 31. Oktober 1882
gestorben am 5. März 1944 im KZ-Majdanek Lublin/Polen
zuletzt wohnhaft in Altfinkenstein
Alojzija Pöck – Vulgoname Mikul – , Angehörige der slowenischen Volksgruppe und Mutter von sechs Kindern,(Franjo, Hanej, Max, Ludmiller, Serafine, Rosalia) war Bäuerin in Altfinkenstein. Ihren Sohn Franjo, der im Sommer 1943 von der Wehrmacht desertierte und sich in den Karawanken versteckte, unterstützte sie immer wieder mit notwendigen Lebensmitteln. Am 22. Dezember 1943 kam eine Gruppe von Männern auf den Hof, die sich als Partisanen ausgaben. Sie brachten eine „Nachricht“ von ihrem Sohn Franjo, dass er krank im Bunker liege und dass er Medikamente brauche. Sie vertraute den Männern und gab ihnen alles mit, was sie verlangten. Ein paar Stunden später kam die Gestapo und sie wurde gemeinsam mit ihrem Sohn Hanej, ihrer Tochter Serafine Zitterer, die zufällig auf Besuch war, und ihrer achzigjährigen Mutter Agnes Pintar wegen Partisanenunterstützung verhaftet. Aloizija Pöck wurde nach Lublin in das KZ-Majdanek deportiert und ist dort umgekommen.
Ihr Sohn Hanej wurde in das KZ-Dachau deportiert, wo er verstarb. Serafine Zitterer kam mit ihrer Großmutter Agnes Pintar ins Gestapogefängnis nach Klagenfurt. Während man Agnes Pintar wegen ihres hohen Alters bald freiließ, wurde Serafine Zitterer in das KZ-Ravensbrück deportiert, von wo sie im Februar 1945 zurückkehrte. Gleichzeitig wurde auch die Freundin von Franjo Pöck, Josefine Gastl aus Höfling bei Finkenstein, die damals von Franjo ein Kind erwartete, verhaftet und in das Gestapogefängnis nach Klagenfurt überstellt. Im Mai 1943 brachte sie in der Gestapohaft ein gesundes Mädchen zur Welt, das ihr sofort weggenommen wurde. Das Mädchen ist 14 Tage später verstorben.
Franjo Pöck
Hanej Pöck
Anna Gastl
Quelle:Quelle: Gespräch mit Anton Uršič am 30. 07. 1999. Grabstein in Latschach/Loče. Die Steine reden, E. Fein S. 132 . Erzählte Geschichte der Kärntner Slowenen Bd. 4 S. 412. Den Gefallenen für die Freiheit, B. M. Sturm, S. 107, 108, 109. Gespräch mit der Enkelin Maria Piovesan, Tochter von Rosalia Tarman geborene Pöck am 25. 01. 2000. Fragebogen für politische Häftlinge, Kreis Villach.